Screening: mehr Sicherheit für Neugeborene

Einem Kind, welches der neuen Methode des Screenings unterzogen wird, wird es erspart bleiben, erst aufgrund einer lebensbedrohlichen Infektion diagnostiziert zu werden oder sogar daran zu sterben: dank der frühzeitigen Diagnose sind die Heilungschancen durch eine Stammzelltransplantation hervorragend. So der Sinn des neuen Screenings.
"Durch das erweiterte Screening bekommen wir die Möglichkeit, diese Defekte schnell zu erkennen und die Krankheitsbilder zu behandeln", sagt Prof. Reinhard Berner, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Dresdner Uniklinikums. Als schwere kombinierte Immundefekte (SCID) werden angeborene Störungen bezeichnet, die durch einen schweren T-Zell-Mangel gekennzeichnet sind. "Da Kinder mit SCID in den ersten Lebenswochen meist symptomfrei sind, ist das erweiterte Neugeborenenscreening für Patienten ohne familiäre Vorbelastung die einzige zuverlässige Methode, die Erkrankung möglichst früh und vor dem Eintritt lebensbedrohlicher Komplikationen zu erkennen", sagt Prof. Catharina Schütz, die den Bereich Pädiatrische Immunologie an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin leitet und im vergangenen November aus der immunologischen Abteilung der Universitätskinderklinik Ulm nach Dresden berufen wurde.
"Im Screening bestimmen wir Biomarker, welche die Anzahl bestimmter, lebensnotwendiger Immunzellen beim Kind widerspiegeln", sagt Dr. Oliver Tiebel, Ansprechpartner des Screeninglabors am Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (IKL). Ist dieser Biomarker nicht nachweisbar, sind die betroffenen Kinder nahezu schutzlos Bakterien, Viren und Pilzsporen ausgeliefert, die lebensgefährliche Infektionen auslösen können.
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